Stattdessen gelang es sechs Jahre später, im Jahre 1908, einem Proponenten-Ausschuss die Gründung eines Dachverbandes für ganz Österreich vorzubereiten, Den Anstoß dazu gab der große Kaiser-Jubiläums-Festzug in Wien, an dem Trachtengruppen aus allen Kronländern der Monarchie teilgenommen hatten.
Damals erkannte man die Bedeutung der Musikkapellen als starkes Bindeglied für alle Vereine und Formationen sowie den Sinn eines organisatorischen Zusammenschlusses.
In der Zwischenkriegszeit kam es im Bundesland Salzburg auf Bezirksebene zur Gründung von kleineren, kaum durchorganisierten Bezirksverbänden, so in der Stadt Salzburg, im Pongau und im Oberpinzgau.
Im Jahr 1922 schlossen sich die Musikkapellen von Wald, Neukirchen, Bramberg, Mittersill, Stuhlfelden, Uttendorf und Niedernsill zum "Oberpinzgauer Musikbund" zusammen, Erster Obmann war Kapellmeister Eduard Tafatsch aus Uttendorf.
Von 1926 bis 1938 veranstaltete der Musikbund Bundesmusikfeste in Stuhlfelden, Bramberg, Neukirchen, Niedernsill, Krimml, Hollersbach, Mittersill (mit Wertungsspiel), und Wald.
Nach dem Bundesmusikfest in Wald im Jahr 1938, bei dem auch das 40-jährige Kapellmeisterjubiläum des Walder Kapellmeisters Johann Emberger gefeiert wurde, sind keine weiteren Aktivitäten des Musikbundes feststellbar.
Am 11.November 1922 wurde in Zell am See ein Gauverband der Pinzgauer Heimatvereinigungen mit dem Namen "Gauverband für Volks- und Gebirgstrachtenvereine
Pinzgau" gegründet. Diesem Verband schlossen sich die Bürgermusik Zell am See als Gründungsmitglied sowie die Musikkapellen Uttendorf und Maishofen an.
Aus Anlass des 50jährigen Bestehens der "Bürgerkapelle Saalfelden" wurde vom 5. bis 7. August 1922 ein Musikfest, welches großartig verlief, gefeiert. Höhepunkte waren ein Gesamtspiel der 27 teilnehmenden Kapellen in einer Gesamtstärke von über 500 Mann unter der Leitung des Direktors des Konservatoriums Mozarteum, Dr. Bernhard Paumgartner (1883 -1961) sowie ein Preisspiel.
Kapellmeister Rudolf Kummerer aus Feldkirchen in Kärnten verfasste hierüber einen lesenswerten Bericht; nachfolgend einige Auszüge:
" ... Vortrag und Stimmung sehr gut. Zusammenspiel gut. Die Wahl eines wenig heikleren Stückes, welches für eine kleine Besetzung, noch dazu auf einem ganz freien Platze, viel zu leer klingt, hatte vielleicht den Erhalt eines günstigeren Preises zur Folge gehabt".
" ... Die Kapelle selbst konnte mit einem Preise nicht bedacht werden, weil deren Bassflügelhornist, vielleicht in der Meinung, dass es schon sei, mit einem gar zu starkem Hervortreten - auch in den Pianostellen - den Gesamteindruck ganz verdorben hat."
"… In diesem Falle musste auch eine kleinere Kapelle beteilt werden, sonst würde sich diese in Zukunft, in der Meinung, dass nur große Musiken berücksichtigt werden, an einer Konkurrenz nicht mehr teilnehmen."